Nordkorea investiert in Tourismus

parade-535179_1280Nordkorea ist sicherlich kein Land, das man sich als boomende Tourismusregion vorstellen kann. Dennoch versucht Diktator Kim Jong-Un derzeit alles, um eben dieses utopisch scheinende Ziel zu erreichen. Im Jahr 2020 sollen nach Plänen der Regierung zwei Millionen Menschen das streng sozialistische Land besuchen – derzeit sind es noch vergleichsweise spärliche 100.000 im Jahr, die zudem fast alle aus dem Nachbarland China stammen. Doch es wird investiert: Ein neuer Flughafen, ein neues Skiresort, viele neue Restaurants entstehen derzeit rund um die Hauptstadt Pjöngjang. Mit der Initiative des Werbens um Touristen verfolgt Nordkorea mehrere Ziele. Zum Einen soll mit den Einnahmen durch den Fremdenverkehr natürlich die Wirtschaft des Landes gestärkt werden. Andererseits möchte Kim Jong-Un damit auch gegen die angeblich falschen Vorurteile und Stereotypen über Nordkorea vorgehen.

Urlauber dürfen sich nicht frei bewegen

Das asiatische Land ist landschaftlich durchaus recht attraktiv, als Urlauber in Nordkorea kann man jedoch nicht damit rechnen, sich frei bewegen zu können. Auf Schritt und Tritt werden die Touristen im „Schurkenstaat“ von Reiseleitern begleitet. Kleinere Vergehen können schon drakonische Maßnahmen nach sich ziehen: Ein Tourist aus den USA wurde wegen einer im Nachtclub liegen gelassenen Bibel kürzlich zu einem halben Jahr Haft verurteilt. Das scheint jedoch nicht allzu abschreckend zu wirken, im Gegenteil haben viele Amerikaner und Europäer Interesse an einer Erkundungstour durch den abgeschotteten, sozialistischen Staat. Doch es gibt auch Gegenstimmen: Menschenrechtler machen darauf aufmerksam, dass eine Reise nach Nordkorea die dortige Wirtschaft stärke und damit einem Regime nütze, dass die Menschenrechte mit Füßen tritt und sein umstrittenes Atomprogramm immer noch nicht gestoppt hat. Letztlich muss man selbst entscheiden, ob man einen Urlaub im „Schurkenstaat“ Nordkorea mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

 
 

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