Montecristo: Diese Insel dürfen nur 1.000 Touristen im Jahr betreten

Zum Betreten der italienischen Mittelmeerinsel Montecristo braucht man eine Sondergenehmigung, auf die Touristen drei Jahre warten müssen. Aber was macht ausgerechnet diese Insel so besonders?

Ziegen

Um die Montecristo-Ziegen zu sehen, müssen Touristen bis zu drei Jahre warten!


Obwohl sie so klein ist, nämlich gerade einmal 10 Quadratkilometer groß, ist sie dennoch sehr beliebt. Auf ihr leben aktuell zwei Menschen. Trotzdem möchten jedes Jahr unzählige Touristen auf diese kleine Insel. Pro Jahr sind jedoch nur 1.000 Personen zugelassen, weshalb sich Touristen vorab für den Aufenthalt bewerben müssen. Bis zum Erhalt einer Genehmigung können bis zu drei Jahre vergehen.

Montecristo, das bedeutet unberührte Natur und seltene Tiere. Die Insel liegt im Mittelmeer zwischen Korsika und dem 50 Kilometer entfernten italienischen Festland und steht seit den 1970er Jahren unter Naturschutz. Gerade in Zeiten des Overtourism ist sie daher ein echtes Juwel. Auf der kleinen Insel befinden sich außer den Ruinen eines verfallenen Klosters, einer Villa und einer Wildhüterstation keine Gebäude. Auf ihr ist eine seltene Ziegenart heimisch: Die sogenannten Montecristo-Ziegen. Darüber hinaus gibt es noch giftige Schlangen und jede Menge Ratten. Auch die in weiten Teilen unberührte Flora und Fauna ist einzigartig. Und dann wäre da natürlich noch der berühmte Roman von Alexandre Dumas: Der Graf von Montecristo!

All dies macht die italienische Insel zu einem begehrten Ziel für Touristen. Besucher dürfen jedoch nur für einen Tagesausflug bleiben und die gekennzeichneten Wanderwege nicht verlassen. So soll die Natur der Insel dauerhaft geschützt werden.

Eine Frage dürfte jetzt aber noch offen sein: Wer sind die beiden einzigen Bewohner der Insel? Das sind Luciana Andriolo und Giorgio Marsiaj, die zu Forschungszwecken vor Ort sind. Sie beobachten und studieren die ca. 300 Montecristo-Ziegen. Da der nächste Supermarkt drei Stunden mit dem Boot entfernt liegt, ernähren sich die beiden hauptsächlich von selbst angepflanztem Obst und Gemüse. Jedoch sollen sie alle 14 Tage durch ein Schiff versorgt werden, das ihnen ihre Supermarktbestellungen liefert.

Übrigens: Zu Regierungszeiten von Silvio Berlusconi in Italien wäre aus der Insel fast ein Freizeitpark geworden. Berlusconi wollte Montecristo nämlich versteigern lassen, damit dort anschließend ein großer Freizeitpark errichtet wird. Glücklicherweise konnte die Europäische Union dieses umstrittene Vorhaben noch rechtzeitig stoppen.

 

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