Mallorca von allen Seiten

Mallorca ist wohl seit Jahrzehnten die bekannteste und auch beliebteste der balearischen Inseln im Mittelmeer. Insbesondere deutsche Urlauber finden immer wieder ihren Weg dorthin, oder überwintern dort auch gerne in ihren Finkas und sandsteinfarbenen Ferienhäusern. Außergewöhnlich und ausgefallen ist diese Art von Urlaub an den türkisen Stränden, geschützten Buchten und dem pulsierenden Nachtleben von Palma de Mallorca zwar nicht mehr, aber die Insel hat sich in den letzten Jahren immer mehr auf ihre Grundwerte zurückbesonnen und mausert sich zu einem reizvollen Ziel für Aktivurlauber, Kulturinteressierte oder Urlauber, die exklusive Mallorca Reisen buchen möchten.

Aktiv- und Alternativurlaub

Mallorca bietet Anfängern und fortgeschrittenen Radfahren tolle Radstrecken.

Egal ob Profi oder Amateur: Das höchste Trainingsziel von Rennradfahrern ist eine Rundreise auf Mallorca. Grund dafür ist nicht nur die malerische Landschaft zwischen Meer, Bergen und Dünen, sondern die abwechslungsreichen Streckenverläufe, die ein effektives Training ausmachen, und das gleich auch noch auf außergewöhnlich gut ausgebauten Straßen. Sei es eine Tagestour von Alcúdia zum äußeren
Ende der Insel, zum Cap de Formentor mit knapp 60 km Rundweg und einem Aufstieg von 1070 m oder auch die große Mallorca Rundfahrt über 8 Tage, die mit ihren 510 km und bis zu 750 m Aufstieg auch noch für sehr erfahrene und überdurchschnittlich gut trainierte Rennradfahrer ihre Reize und Herausforderungen birgt. Wer es etwas gemütlicher und authentischer mag, kann sich auch den einheimischen Fahrradtreffs anschließen, die sich regelmäßig zu ihren kleinen Touren treffen und Touristen herzlich aufnehmen. Neben Rennradfahrern kommen aber auch Mountainbiker bei steilen Aufstiegen und rasanten Abfahrten geradewegs aufs Meer auf ihre Kosten.
Ähnliche Naturerlebnisse können auch Wanderer auf ihren Touren durch die Berge mit fast beständigem Blick aufs Meer erleben. Diese beiden sportlichen Aktivitäten bilden das traditionelle Herz des Aktivurlaubs auf dieser Insel. Doch damit ist es nicht getan, um sich als Aktivurlaub-Insel bezeichnen zu können: Canyoning, Kitesurfen, Sportklettern, Stand-up Paddeln, Tauchen. All dies sind mittlerweile beliebte Aktivitäten, die die Insel zu bieten hat, abseits von Ballermann, Nightlife und herkömmlichen All-inclusive Angeboten.

Die gemütliche Seite Mallorcas

Wer es ruhiger und erholsamer mag, die Seele zwischen Olivenbäumen und Zitruspflanzen baumeln lassen oder bloß durch Geschichte, Kultur und kulinarisches Angebot schlendern möchte, der findet seine Seelenheimat in den kleineren abgelegenen Dörfern und Orten entlang der Küste. Sóllar, im Nord-Westen, lag jahrzehntelang etwas abgekapselt vom Rest der Insel und ist daher noch sehr authentisch und bietet ein gemütliches Flair. Der kleine Ort bietet neben vielen kleinen Lädchen, Cafés, Kirchenvorplätzen und sonnendurchfluteten Innenhöfen, einen sehenswerten Hafen, der die Geschichte dieses Ortes geprägt hat: Oliven, Olivenöl, Zitronen und Orangen werden und wurden schon immer von hier aus in die gesamte Welt verschickt, so dass der kleine verschlafene Ort auch ein ungewöhnliches mondänes Flair erhält. Mit dem „roten Blitz“, der kleinen Straßenbahn, die seit 1912 stetig Sóller mit Palma verbindet, lässt sich ein kleiner Ausflug in das Hafenstädtchen gut einrichten.
Historische Spaziergänge bieten sich derweil durch die Altstadt von Alcúdia an, die bereits 70 v. Chr. gegründet wurde. Von dieser Zeit und durch alle nachfolgenden Jahrhunderte lassen sich kleine Zeitzeugen in den Straßen und Museen der Stadt finden, wie beispielsweise die eindrucksvolle Stadtmauer, errichtet von König Joume II. im Jahre 1362 oder die gotische Kirche Església de Santa Anna, die zu den ältesten Bauwerken der Stadt gehört. Ähnlich interessant ist auch das Castell de Santueri, die mittelalterliche Höhenburg bei Felanitx aus dem 14. Jahrhundert. Vor allem entlang der Küste zwischen dem Cap Formentor und Sa Dragonera lassen sich viele solcher sehenswerter kleiner Städtchen entdecken, in denen sich gut schlendern und genießen lässt.

Mallorca bezaubert mit wilden Landschaften und einem traumhaften Meer.

Kulinarische Spaziergänge durch Mallorca

Genießen ist auch das Stichwort für die mallorquinische Küche: Traditionelle mallorquinische Küche lässt sich am besten auf kleinen Terrassen, unter Zitronen-, Feigen- und Olivenbäumen genießen. Umso länger die Familientradition im Lokal, desto genussvoller die Speisen – sagt die Erfahrung. Ein gutes Beispiel ist das Ca N‘Antuna in Fornalutx, geführt in dritter Generation einer mallorquinischen Bauernfamilie. Genau danach schmecken auch die Fleischgerichte wie Spanferkel, Kaninchen oder Zunge, wie auch die traditionelle Reissuppe oder die Paella. Das Ca N‘Antuna ist nur ein Beispiel für viele traditionelle Lokale mit ehrlicher und teilweise deftiger Küche, die ihren Höhepunkt in der frischen Tarta de limón, dem Zitronenkuchen zum Dessert, findet. Wer dieses oder ähnliche kulinarische Erlebnisse sucht, sollte wachsam durch die verwinkelten Gassen schlendern und danach schauen, wo am meisten Einheimische ihre Nachmittage verbringen und gutes Essen auf Sonnenterrassen genießen.

Mallorquinischer Winterschlaf

Kaum eine Insel oder ein anderes Reiseziel ist so touristisch erfasst und mit Reiseführern und Bildbändern übersät wie Mallorca, so dass sich die Insel manchmal schon ausgetreten anfühlt. Ganz anders präsentiert sie sich im Winter: Zum Höhepunkt der Nebensaison, zwischen November und Ende Januar, wenn die Temperaturen zwischen 8 und 18 Grad schwanken, aber dennoch Regentage sehr selten sind. Dann ist die Zeit, in der sich die Insel und ihre Bewohner erholen und für den neuen großen Ansturm von Touristen vorbereiten. Dann ist auch die Zeit für Menschen, die einfach bloß die Küste entlang spazieren wollen, ohne alle paar Minuten einem Wanderer grüßend zunicken zu müssen. Dann ist aber auch die Zeit der Mandelblüte. Wenn die Insel übersät ist von weißen Blüten und fein-süßlichem Mandelduft. Wenn die Tropfsteinhöhlen wirklich dunkel und verlassen sind und einem vorführen wollen, was es bedeutet in einer Höhle zu frösteln. Wenn im Nationalpark, das ein oder andere wilde Tier sich hervortraut, um den einsamen Wanderer zu grüßen.

 

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