António, Johannes, Petrus – sie alle stehen im Zentrum von Feierlichkeiten in Lissabon. Denn der Juni ist der Monat der Volksheiligen und ihnen wird in Lissabon mit den „Festas de Lisboa“ gedacht. Kein anderer Heiliger allerdings wird in der portugiesischen Hauptstadt so geliebt wie António, denn 1195 im Viertel Alfama geboren, ist er Schutzpatron der Stadt.
Die Straßen werden anlässlich der Festas mit bunten Girlanden geschmückt. Durch die Stadt zieht dann der Duft von gegrillten Sardinen und Basilikum. Der Pflanze hat dabei eine ganz besondere Bedeutung: Verliebte nutzen die Feierlichkeiten gerne für eine Liebeserklärung. Sie verschenken den „manjerico“ mit einem Liebesvers versehen an den Auserwählten oder die Auserwählte. Dabei wird das Basilikum mit einer Papiernelke und einem Bild des Heiligen António, der auch als Beschützer der Liebenden gilt, geschmückt.
Kulturelle Highlights
Im Rahmen der „Festas de Lisboa“ geht es kulturell hoch her. Überall in der Stadt finden Theater- und Musikaufführungen, Volksfeste, Tanzveranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen statt. Jedes Jahr am 12. Juni richtet die Stadt außerdem für viele Paare eine öffentliche Hochzeitszeremonie, die „Noivas de Santo António“ (Bräute des Hl. António) in der Kathedrale aus. Die rund 50 Jahre alte Tradition diente ursprünglich als Unterstützung für mittellose Pärchen. Ein besonderes Highlight der Festlichkeiten ist die große Parade. Bei dem farbenfrohen Zug, den „Marchas Populares“, durch die Prachtallee Avenida da Liberdade werfen sich m 12. Juni Bewohner einzelner Stadtteile in selbstgeschneiderte Kostüme und präsentieren einstudierte Lieder und Tänze Die Zuschauer verfolgen das Spektakel von Tribünen aus, die anlässlich der Parade aufgestellt werden.