Im Territorialstreit mit China um die Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer will Vietnam nun die Touristen mobilisieren und noch im Juni Kreuzfahrten anbieten.
Medienberichten zufolge haben die vietnamesischen Behörden Reiseveranstalter dazu aufgefordert, Kreuzfahrten zu „vernünftigen Preisen“ zu den umstrittenen Spratly-Inseln anzubieten. Eine Fahrt von Ho-Chi-Minh-Stadt, einst als Saigon bekannt, bis zu den Inseln, dauert etwa zwei Tage. Bereits seit mehreren Jahrzehnten gibt es Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen südostasiatischen Ländern um die Spratly-Inseln. Während Länder wie Vietnam, China und Taiwan die gesamte Inselgruppe für sich beanspruchen, haben Brunei, Malaysia und die Philippinen nur Interesse an jeweils einem Teil der Inseln. Diese Region gilt durch vermutete Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas als ökonomisch äußerst attraktiv, wobei die größte der Inseln gerade einmal einen halben Quadratkilometer groß ist. Die beteiligten Regierungen werfen sich immer wieder gegenseitig vor, mit ihren Seestreitkräften riskante Militär-Manöver zu starten.
China bereitet sich auf Tourismus vor
China hat bereits den Bau von Leuchttürmen auf zwei Riffen begonnen und laut Satellitenaufnahmen aus dem April auch eine etwa 3000 Meter lange Landebahn am Fiery-Cross-Riff. Diese Landaufschüttungen seitens China wurden von den USA scharf kritisiert.
Bereits im Dezember hatte ein vietnamesischer Anbieter Kreuzfahrten zu den Spratly-Inseln organisiert. Bei dieser Fahrt konnten die Touristen Soldaten besuchen und ein Museum besichtigen, welches den uralten Kampf um die Inseln aufzeigt. Im Februar wurden vom Verkehrsministerium auch kommerzielle Flüge auf eine der größeren Inseln, Truong Sa Lon, angekündigt.
Vietnam hat zahlreiche Inseln mit traumhaften Stränden zu bieten. Die geographische Lage und das angenehme Klima ermöglichen einen Aufenthalt während des gesamten Jahres, so dass Ihrer nächsten Vietnamreise nichts mehr im Wege steht.