Die Situation in Marokko schien unter Kontrolle zu sein. Doch jüngst ließ die Rede von König Mohammed VI. kaum Zweifel daran aufkommen, dass das Land erneut vor einem Lockdown steht.
Am Strand von Agadir.
Viele Urlauber stehen vor der Frage, ob sie ihren Marokko-Urlaub werden antreten können oder wann sie wieder in das faszinierende Land reisen können und dürfen. Zunächst sah alles danach aus, dass die Situation in Marokko unter Kontrolle ist. Die Pandemie-Maßnahmen schienen Wirkung zu zeigen und die Zahl der Infektionen ging zurück.
Inzwischen spitzt sich die Situation allerdings wieder zu und ein weiterer Lockdown scheint im Bereich des Möglichen zu sein. Am Tag, an dem König Mohammed VI. zur Bevölkerung gesprochen hatte, wurden in Casablanca und Marrakesch sowie einer weiteren Großstadt die öffentlichen Räume geschlossen.
Dabei lockerten die Behörden erst im Juni die Maßnahmen schrittweise. Gleichzeitig erhöhten sie, wie es auch in anderen Ländern der Fall ist, erheblich die Testkapazitäten. Vor allem das relativ schlechte Gesundheitswesen bereitet außenstehenden Betrachtern aber große Sorgen. Den vielen Infizierten stehen wenige Krankenhäuser, Ärzte und Pfleger gegenüber.
Ist der Lockdown in Marokko unausweichlich?
Dennoch dürfte Marokko nicht zwangsläufig einen neuen Lockdown anstreben wollen. Da ein großer Teil der Bevölkerung vom Tourismus und informellen Dienstleistungen lebt, würde ein zweiter Lockdown vermutlich die Wirtschaft des Landes völlig zerstören. Der Staat dürfte jedenfalls für die entsprechenden Schäden nicht aufkommen können. Die nächsten Tage sollten Marokko-Reisende die Lage jedenfalls gut im Auge behalten.
Lockdown hin oder her: Derzeit müssen sich Marokko-Freunde ohnehin gedulden. Noch bis Ende September gilt auch für Marokko eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Ab Anfang Oktober will man dann Einzelfallentscheidungen treffen.
