Campen – Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Wohnmobil und Campingwagen

Ein Wohnmobil oder ein Campingwagen bietet den Vorteil, dass Sie Ihr Heim mit in den Urlaub nehmen können. Es bietet mehr Flexibilität, denn Sie können rasch den Platz wechseln und sind dann gleich in einer neuen Umgebung. Zwischen Wohnmobil und Campingwagen gibt es jedoch große Unterschiede, die nicht zuletzt die Ziele, die Sie ansteuern sowie Ihre Aktivitäten im Urlaub beeinflussen können.

Wohnmobil Minibus

Wohnwagen oder Wohnmobil? Wir klären auf.

Wo liegen die technischen Unterschiede?

Grundsätzlich unterscheiden sich ein Wohnmobil und ein Campingwagen bereits in ihrem Aufbau. Als Campingwagen oder Wohnwagen wird ein Anhänger beschreiben, in dem eine gesamte Wohnungseinrichtung verbaut ist. Damit der Wagen bewegt werden kann, ist zwingend ein Zugfahrzeug mit ausreichend Leistung notwendig. Beim Wohnmobil, oft auch kurz als Camper bezeichnet, handelt es sich um ein Kraftfahrzeug, das mit der Wohneinheit untrennbar verbunden ist. Es ist vergleichbar mit einem Mini-Lkw, wo eine Wohnungseinrichtung untergebracht ist. In der Einrichtung unterscheiden sich die durchschnittlichen Modelle kaum. Es ist eine kleine Küche verbaut, Sanitäranlagen, sowie Sitzgelegenheiten.

Welcher Führerschein wird benötigt?

Welcher Führerschein benötigt wird, hängt hauptsächlich damit zusammen, wie schwer Wohnmobil oder Campingwagen sind. Überschreiten Campingwagen und Zugfahrzeug ein Gesamtgewicht von 3,5 t nicht, dann darf das Fahrzeug mit der Führerscheinklasse B bewegt werden. Das gilt auch für ein Wohnmobil, dass dieses Gewicht nicht überschreitet. Überschreiten Anhänger und Zugfahrzeug ein Gewicht von 3,5 t, dann ist bis zu einem Gewicht von 4,5 t die Zusatzklasse B96 notwendig. Bis 7 t ist die Führerscheinklasse BE Voraussetzung. Wer lediglich einen B-Führerschein besitzt, kann in Zusatzkursen die notwendigen Klassen für schwerere Anhänger nachholen. Etwas anders sieht es bei Campern aus, die 3,5 t überschreiten. Über diesem Gewicht gilt ein Wohnmobil als Lkw und es ist die Führerscheinklasse C1 erforderlich.

Welche Versicherungen und Steuern fallen an?

Sowohl für Wohnmobil als auch Campingwagen ist eine Kfz-Haftpflicht notwendig. Da beides jedoch deutlich weniger häufig genutzt wird, gibt es für dieses Fahrzeug andere Tarife, die oft günstiger ausfallen. Die Tarife variieren dennoch, da sie auch an die Gewichtsklasse bzw. Schadstoffklasse gebunden sind.

Welche Prüfintervalle gibt es für Campingwagen und Wohnmobil?

Wie für jedes Fahrzeug, das für die Straße zugelassen ist, gibt es auch für Campingwagen und Wohnmobil Prüfintervalle, in denen das Fahrzeug dem TÜV vorgeführt werden muss. Bei Wohnmobil und Campingwagen bis 3,5 t muss das Fahrzeug alle 24 Monate überprüft werden. Campingwagen bis 7,5 t müssen ebenfalls alle 24 Monate begutachtet werden. Campingwagen bis 7,5 t, die älter als sechs Jahre sind, haben eine höhere Frequenz bei der Überprüfung und müssen alle zwölf Monate dem TÜV vorgeführt werden. Dies gilt auch für Campingwagen, die ein Gewicht von 7,5 t überschreiten. Camper über 3,5 t müssen, unabhängig von ihrem Alter, müssen ein Mal pro Jahr überprüft werden.

Wohnmobil in den Bergen

Mit Wohnmobilen sind bergige Straßen leichter zu befahren als mit Wohnwägen.

Wo liegen die Unterschiede im Fahrverhalten?

Für Camper bis 3,5 t gibt es keine speziellen Geschwindigkeitsbeschränkungen und für sie gelten die gleichen Regeln wie für normale Autos. Bis 7,5 t gilt ein Limit von 80 km/h außerhalb von Ortsgebieten und auf Autobahnen dürfen sie nicht schneller als 100 km/h fahren. Ähnliche Limits gelten auch für Campingwagen, jedoch dürfen diese auf Landstraßen maximal 70 km/h fahren und auf Autobahnen gelten die gleichen Bestimmungen wie für Camper. Ein Grund, warum ein Campingwagen auf Landstraßen langsamer fahren muss, ist, weil er im Fahrverhalten weniger stabil ist, was vor allem in Kurven problematisch sein kann. Durch falsche Fahrmanöver kann dann der Anhänger ausbrechen und ist nicht mehr kontrollierbar. Hier bietet ein Wohnmobil deutliche Vorteile, da es in seinem Fahrverhalten besser ist und auch auf plötzliche Lenkmanöver besser reagiert. Im Wohnwagenforum von Campen.de gibt es viele Erfahrungsberichte auch hinsichtlich, wie sich einzelne Modelle in der Praxis verhalten.

Caravan Wohnwagen

Ein auf dem Campingplatz abgestellter Wohnwagen bietet mehr Freiheit am Urlaubsort.

Welches Fahrzeug bietet mehr Flexibilität?

Wer einen Urlaub plant, der möchte oft etwas von der Umgebung sehen, Sehenswürdigkeiten besuchen oder Ausflüge machen. Hier sind Sie mit einem Campingwagen eindeutig im Vorteil. Der Anhänger wird auf dem Campingplatz abgestellt und vom Zugfahrzeug abgekoppelt. Das Fahrzeug steht dann zur Verfügung und Sie können einfach zu Ihren Ausflugszielen kommen. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, der muss mit dem großen Gefährt die Ziele ansteuern. Das bedeutet, dass auch die Wege für größere und schwerere Fahrzeuge geeignet sein müssen. Oft sind Bergstraßen nicht für Camper freigegeben, weil es zu gefährlich wäre, die engen und steilen Passagen damit zu befahren. Außerdem sind Sie mit dem Camper, der mehr als 3,5 t Gesamtgewicht hat, an andere Geschwindigkeitsbegrenzungen gebunden. Die Parkplatzsuche wird mit einem Wohnmobil ebenfalls schwieriger, da viele Ausflugsziele lediglich für Busse oder normale Kraftfahrzeuge eingestellt sind. In der Regel ist es auch verboten mit dem Camper auf einem Busparkplatz stehen zu bleiben, wodurch oft nur die Möglichkeit bleibt, zwei Parkplätze zu verparken.

Welche Variante bietet mehr Vorteile?

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn es kommt immer auf Ihre Urlaubsplanung an. Sind Sie vor Ort gerne mobil, dann ist die Kombination Zugfahrzeug mit Anhänger für Sie besser. Allerdings ist diese Kombination schwieriger zu manövrieren als ein Camper. Mit dem sind Sie allerdings am Urlaubsort weniger flexibel, er hat aber den Vorteil, dass er deutlich robuster und einfacher zu fahren ist.

 

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