EM 2016

Vom 10. Juni bis 10. Juli 2016 herrscht wieder Ausnahmezustand bei allen Fußballfans auf unserem Kontinent: Dann steigt in Frankreich die UEFA-Fußball-Europameisterschaft. Das Turnier, das in seiner 15. Auflage stattfindet, hat 2016 eine sehr gewichtige Neuerung zu bieten: Statt den bisher 16 teilnehmenden Mannschaften sind es von dieser EM an ganze 24 Teams, die um den Europameistertitel spielen. Schon deswegen ist klar: Frankreich 2016 wird die größte Europameisterschaft aller Zeiten!

Vergabe und Vorbereitung – wie die EM nach Frankreich kam

EM 2016 Pokal

Das Objekt der Begierde – Der Coupe Henri-Delaunay
Foto: Piotr Drabik via cc

Neben Frankreich hatten sich zunächst noch vier weitere Länder um die Austragung der EM 2016 beworben: Die Türkei, Italien, sowie in einer gemeinsamen Bewerbung Schweden und Norwegen. Die letzteren beiden zogen jedoch noch vor der Abstimmung ihre Kandidatur zurück. Die Entscheidung um das Austragungland fand schließlich am 28. Mai 2010 statt. Härtester Konkurrent für Frankreich war dabei die Türkei: Erst in der zweiten Abstimmungsrunde konnte sich die „Grande Nation“ mit dem knappen Ergebnis von 7:6 Stimmen gegen die Bewerbung des türkischen Fußballverbandes durchsetzen.

Im Juni 2013 wurde das offizielle Logo der Europameisterschaft 2016 vorgestellt. Es zeigt den Coupe Henri-Delaunay, den Europameisterschafts-Pokal, umgeben von den französischen Nationalfarben Blau, Rot und Weiß in verschiedenen Formen und Linien. Mit dem Design des Logos soll laut der Agentur die Kunst des Fußballs gefeiert werden. Wenig später gab die UEFA auch das Motto der EM bekannt. Es lautet kurz und knackig „Le Rendez-Vous“. Damit sollen alle Fußballfans der Welt eingeladen werden, gemeinsam die Emotionen dieses Events zu erleben und zu teilen.
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Die Spielorte und Stadien

Aufgrund der Entscheidung der UEFA, das Turnier von 16 Teilnehmern auf 24 aufzustocken, wurden für die EM 2016 mehr Stadien für die Endrunde benötigt als bei früheren Europameisterschaften, nämlich mindestens neun. Im Mai 2011 wurden die Spielorte festgelegt, nämlich zunächst Bordeaux, Lens, Lille, Lyon, Marseille, Nancy, Nizza, Paris sowie Saint-Denis. Wenig später wurden jedoch die ursprünglich als Ersatz-Austragungsorte festgelegten Toulouse und Saint-Étienne ebenfalls zu Spielorten erklärt. Die Stadt Nancy musste hingegen Ende 2011 seine Teilnahme zurückziehen, da die Finanzierung des Stadionausbaus nicht mehr gesichert war. Somit nehmen an der EM 2016 zehn französische Städte teil, genau wie zur WM 1998. Von den damaligen Spielorten fehlen jedoch Nantes und Montpellier, während Lille (bzw. Villeneuve-d’Ascq) und Nizza neu als Austragungsorte hinzugekommen sind.
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Paris – Parc des Princes

Parc des Princes - Paris

Parc des Princes – Das Prinzenpark Stadion in Paris
Foto: Jiro31600 via cc

Selbstverständlich ist die Weltmetropole und französische Hauptstadt Paris auch Spielort der EM. Die Stadt selbst bedarf wohl keiner weiteren Einführung – die unzähligen Sehenswürdigkeiten von Paris, wie der Eiffelturm, der Louvre (das meistbesuchte Museum der Welt), der Triumphbogen oder die Kirche Notre Dame genießen zu Recht weltweite Berühmtheit. Hinter London und Bangkok ist Paris aktuell die drittmeistbesuchte Stadt der Welt – die EM wird den Besucherzahlen sicherlich noch einmal Auftrieb geben. Das EM-Stadion von Paris ist der Parc des Princes, auch Prinzenparkstadion genannt. Die Arena bietet 51.000 Zuschauern Platz und ist die Heimat des berühmten Vereins Paris Saint-Germain, der zuletzt drei Jahre in Folge die französische Meisterschaft erringen konnte.
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Saint-Denis – Stade de France

Stade de France - Saint Denis

Der Finalspielort – Das Stade de France in Saint Denis

Für manche überraschend ist sicherlich die Tatsache, dass sich das Nationalstadion Frankreichs nicht in der Hauptstadt Paris selbst befindet, sondern in der Pariser Vorstadt Saint-Denis. Das Stade de France wurde extra für solcherlei Großevents gebaut, kein Fußballverein hat hier seinen festen Sitz. Hintergrund: Nachdem Frankreich den Zuschlag für die WM 1998 bekommen hatte, verpflichtete sich das Land zum Bau eines neuen Stadions mit einer Kapazität von rund 80.000 Sitzplätzen. Um Saint-Denis aufzuwerten, entschied man sich, das Stadion in diesem ansonsten touristisch unbedeutenden Gebiet aus dem Boden zu stampfen. Zur EM 2016 wird das Stade de France wieder zu Ehren kommen, denn hier finden das Eröffnungsspiel und das Finale des Turniers statt!
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Marseille РStade V̩lodrome

Stade Velodrome - Marseille

Das Stade Vélodrome – Heimatspielstätte von Olympique Marseille
Foto: Revolutionjoyeuse via cc

Auch Marseille, die zweitgrößte Stadt Frankreichs und seine wichtigste Hafenstadt, ist als Spielort der EM eingeplant. Die Spiele werden dabei im Stade Vélodrome stattfinden, das extra für die EM 2016 noch einmal auf 67.000 Plätze ausgebaut sowie überdacht wird. Dieses Stadion ist die Heimatstätte von Olympique Marseille, dem einzigen französischen Verein, der jemals die Champions League gewinnen konnte (Olympique holte den Titel 1993). Marseille liegt an der wunderschönen Côte d’Azur, der französischen Mittelmeerküste, und ist auch zu Nicht-EM-Zeiten ein äußerst attraktives und beliebtes Reiseziel. Der schönste Teil von Marseille ist sicherlich die Gegend um den Vieux Port (Alter Hafen) mit der daran angeschlossenen historischen Prachtstraße La Canebière.
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Lyon РStade des Lumi̬res

Stade des Lumieres - Lyon

Das zur Euro 2016 fertiggestellte Stade des Lumières in Lyon
Foto: Vegas666 via cc

Lyon ist die Hauptstadt der Region Rhône-Alpes und die drittgrößte Stadt Frankreichs. Rollen wird der Ball 2016 allerdings nicht direkt in Lyon, sondern in der kleinen Nachbargemeinde Décines-Charpieu, die zu den Vororten Lyons zu zählen ist. Hier entsteht derzeit das Stadion Stade des Lumières, das Anfang 2016 eröffnet werden und knapp 59.000 Zuschauer fassen soll. Neben der Nutzung für die EM wird das Stade des Lumières auch das neue Heimatstadion von Olympique Lyon werden. Diese Mannschaft zählt zu den erfolgreichsten in Frankreich, in den 2000er Jahren stellte sie mit sieben Meisterschaften in Folge einen neuen Rekord auf. Neben dem Sport hat die Stadt Lyon auch kulturell viel zu bieten – die Altstadt mit ihren zahlreichen Kirchen unterschiedlicher Epochen gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
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Lille – Stade Pierre-Mauroy

Stade Pierre-Mauroy - Lille

Das Stade Pierre-Mauroy in Lille
Foto: PIERRE ANDRE LECLERCQ via cc

Die Großstadt mit dem schönen Namen Lille liegt ganz im Norden Frankreichs, direkt an der Grenze zu Belgien. Lille blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück, die Stadt gehörte schon zu Flandern, dem Deutschen Reich und der Niederlande, bevor sie endgültig Teil Frankreichs wurde. Heute gehört Lille zu den kulturell spannendsten Städten des Landes. Fußballfans werden jedoch vermutlich eher von dem Nachbarort Villeneuve-d’Ascq angelockt, wo das EM-Stadion Stade Pierre-Mauroy steht. Diese 50.000 Zuschauer fassende Arena ist seit dem Jahr 2012 die Heimat des OSC Lille, der 2011 französischer Meister wurde. Eine Besonderheit des Stadions ist, dass es, ähnlich wie die Schalker Veltins-Arena, mit einem schließbaren Dach ausgestattet ist.
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Lens – Stade Bollaert-Delelis

Stade Bollaert-Delelis - Lens

Das Stade Bollaert-Delelis in Lens
Stade Felix Bollaert 3 von gtanicko unter CC BY 2.0

Das ganz in der Nähe von Lille gelegene Lens hat zwar nur um die 30.000 Einwohner und sein Fußballverein RC Lens spielt aktuell nur in der zweiten französischen Liga – dennoch gehört die Stadt wie schon bei der WM 1998 auch bei der Europameisterschaft 2016 zu den Spielorten. Drei Gruppenspiele und eine Partie des Achtelfinales sollen hier ausgetragen werden. Schauplatz der Begegnungen wird dabei das Stadion Stade Bollaert-Delelis, das über 41.000 Plätze verfügt und extra für die EM seit 2014 noch einmal renoviert und modernisiert wird. Wenn man vor oder nach den Fußballspielen etwas Zeit in Lens verbringt, kann man die heute stillgelegten Kohlebergwerke besichtigen, die zum UNESCO-Welterbe zählen.
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Bordeaux – Nouveau Stade de Bordeaux

Nouveau Stade de Bordeaux

Das neugebaute Matmut Atlantique Stadion in Bordeaux
Foto: PA via cc

Bordeaux, im Südwesten Frankreichs gelegen und dort ein wirtschaftliches Zentrum, ist international wohl hauptsächlich für seine Weine bekannt, die zu den besten der Welt gezählt werden. Im Sommer 2016 kommen die Menschen Europas allerdings nicht (oder nicht hauptsächlich) für Weinproben hierher, sondern um Spielen der Europameisterschaft beizuwohnen. Diese finden im nagelneuen Stadion Matmut Atlantique statt, das erst 2015 eingeweiht wurde. Der markante Bau hat eine Kapazität von 42.000 Plätzen und stammt von den Architekten, die auch für die Münchner Allianz Arena oder das Pekinger Olympiastadion entworfen haben. Seit der Saison 2015/16 trägt hier der Verein Girondins Bordeaux – immerhin sechsmaliger französischer Meister – seine Heimspiele aus.
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Saint-Ètienne – Stade Geoffroy-Guichard

Stade Geoffroy-Guichard - Saint-Etienne

Stade Geoffroy-Guichard in Saint-Ètienne
Foto: KevFB via cc

Die französische Region Rhône-Alpes kann sich 2016 über gleich zwei EM-Teilnahmestädte freuen: Neben der Hauptstadt Lyon wird auch in der 170.000-Einwohner-Stadt Saint-Étienne der Ball rollen. Dieser Ort wird gelegentlich als „französisches Dortmund“ bezeichnet, da hier, ähnlich wie im deutschen Ruhrgebiet, früher der Kohlebergbau und die Stahlindustrie die Wirtschaft dominierten. Es gibt jedoch eine weitere Parallele: Auch in Saint-Étienne genießt der Fußball einen ganz besonders hohen Stellenwert. Die Fans des AS Saint-Étienne zählen zu den treuesten des Landes. Der Verein trägt seine Spiele im Stade Geoffroy-Guichard (Kapazität: 41.000 Plätze) aus – dieses Stadion besteht bereits seit 1931 und wird auch 2016, wie schon zur WM 1998, eine tolle Kulisse für Fußballfeste bieten.
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Toulose – Stadium Municipal

Stadium Municipal - Toulose

Das Stadium Municipal in Toulose
Foto: Luc-Éric Manneville Lucio fr via cc

Wie schon zur Fußball-WM 1998 gehört auch zur EM 2016 wieder das südfranzösische Toulouse zu den Austragungsorten. Die Hauptstadt der großen Region Midi-Pyrénées wird auch „la ville rose„, zu deutsch „die rosarote Stadt„, genannt – Grund dafür sind die zahlreichen Bauten aus rotem Ziegelstein, die das Stadtbild des geschichtsträchtigen Ortes maßgeblich prägen. Das Fußballstadion von Toulouse ist das Stadium Municipal, das ursprünglich für die WM 1938 gebaut wurde. Um den Anforderungen an ein modernes Fußballevent gerecht zu werden, wurde es jedoch 1997 sowie 2015 renoviert und auf den technisch neuesten Stand gebracht, die maximale Zuschauerkapazität liegt bei 41.000. Das Stadium Municipal ist die Heimat des französischen Erstligisten FC Toulouse.
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Nizza – Stade de Nice

Stade de Nice - Nizza

Das neue Allianz Riviera Stadion in Nizza

Ein Newcomer: Neben Lille ist Nizza der einzige EM-Spielort, der nicht schon zu den Austragungsorten der WM 1998 gehörte. Ein ausschlaggebender Punkt für Nizza war sicherlich sein modernes Stadion: Das Stade de Nice (das seine Namensrechte verkauft hat und nun Allianz Riviera heißt) wurde erst 2013 eröffnet. Frei nach dem Motto „klein aber fein“ fasst es nur rund 35.000 Zuschauer und ist damit das kleinste Stadion der EM 2016. Der heimische Fußballverein OGC Nizza hatte seine große Zeit in den 1950er Jahren, als er vier mal französischer Meister wurde. Die Stadt Nizza selbst zählt zu den schönsten Orten an der Côte d’Azur, der französischen Mittelmeerküste und ist ein wahrer Touristenmagnet – während der EM-Zeit sicherlich umso mehr.
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Übersicht über die Teilnehmer der EM 2016

Mit 24 Mannschaften nehmen an der Europameisterschaft 2016 so viele Länder teil wie nie zuvor bei einem solchen Turnier. Dennoch gibt es natürlich zahlreiche Nationen, für die der Traum vom Europameistertitel bereits jetzt geplatzt ist. In der Qualifikation mussten sich manche starke Mannschaften geschlagen geben, beispielsweise die Niederlande oder Griechenland, der Europameister von 2004. In 20 anderen Ländern hingegen wurde gefeiert, denn diese haben sich bereits erfolgreich für die EM qualifiziert. Acht weitere Mannschaften zittern noch: Sie müssen sich noch in Playoff-Spielen miteinander messen um noch eine Chance auf die begehrte Teilnahme am größten Fußball-Event von 2016 zu haben.
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Die Favoriten – Deutschland, Frankreich und Spanien

Deutschland Weltmeister 2014

Weltmeister Deutschland ist auch bei der Euro 2016 der große Favorit
Foto: Agência Brasil via cc

Die Europameisterschaft 2016 in Frankreich hat, wie jedes große Fußballturnier, natürlich seine Topfavoriten, auf die bei den Buchmachern gesetzt wird und auf denen die Erwartungen der Fans liegen, den Titel zu gewinnen. Als erstes ist hierbei natürlich Deutschland zu nennen. Spätestens seit dem Weltmeistertitel von Rio ist klar: Wer Europameister werden will, muss an der deutschen Mannschaft mit ihren Stars wie Thomas Müller, Manuel Neuer oder Mesut Özil vorbei. Bei nahezu allen Wettanbietern (hier eine Übersicht) wird das DFB-Team als Topfavorit gehandelt. Die wechselhaften Leistungen in der Qualifikation haben die anderen Mannschaften jedoch Hoffnung schöpfen lassen, dass die Weltmeistertruppe zu schlagen ist.

Auch Frankreich, das Gastgeberland, wird immer wieder als Favorit auf den Titelgewinn 2016 genannt. Denn in puncto Titel im eigenen Land sind „Les Bleus“ Experten, wie man seit der WM 1998 weiß, wo ihnen dieses Kunststück schon einmal gelang. Die „Equipe Tricolore“ hat sich bereits bei der WM in Brasilien ansprechend präsentiert, sodass ihnen mit dem eigenen Publikum im Rücken einiges zuzutrauen ist. Zu den Stars der französischen Nationalmannschaft gehören Karim Benzema, der bei Real Madrid unter Vertrag steht, sowie Paul Pogba von Juventus Turin, der als eines der größten Talente Europas gehandelt wird.

Europameister 2012 Spanien

Spanien will den Europameistertitel von 2012 verteidigen
Foto: Football.ua via cc

Neben Deutschland und Frankreich gehört Spanien zum engsten Favoritenkreis, trotz des schwachen Auftritts der Mannschaft bei der WM 2014, wo man in der Vorrunde ausschied. Immerhin ist Spanien immer noch EM-Titelverteidiger und durch die Siege 2008 und 2012 das einzige Team, dem es bisher gelang, die Europameisterschaft zwei mal in Folge zu gewinnen – den Hattrick von drei Titeln perfekt zu machen, ist sicherlich eine besondere Motivation für die Kicker von der Iberischen Halbinsel. Im offiziellen UEFA-Ranking steht Spanien zudem am Ende der Qualifikation direkt hinter Deutschland auf Platz 2.
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Geheimfavoriten, Underdogs und Newcomer

Während Deutschland, Spanien und Frankreich den Druck auf sich lasten haben, gibt es einige weitere Mannschaften, die sich sozusagen aus zweiter Reihe insgeheim Hoffnungen auf den Titel machen. Dazu zählt beispielsweise England, das einzige Team, dem es in der Qualifikation gelang, jedes seiner zehn Spiele zu gewinnen. Auch dem kleinen Land Belgien trauen viele eine Ãœberraschung zu – durch konstant starke Leistungen in den letzten Jahren hat sich das belgische Team zu einem Geheimfavoriten gemausert. Darüber hinaus werden auch Italien, dem Finalisten der EM 2012, und Portugal mit seinem Superstar Cristiano Ronaldo wieder einmal Außenseiterchancen eingeräumt.

Natürlich macht man sich nicht in allen Teilnehmerländern ernsthafte Hoffnungen auf den EM-Titel – für die meisten Nationen ist schon die Teilnahme an dem Event Europameisterschaft ein riesiger Erfolg. Einige davon dürfen 2016 zum ersten Mal mitfeiern, denn gleich mehreren Mannschaften ist zum ersten Mal die Qualifikation gelungen, was natürlich auch an dem erweiterten Teilnehmerfeld liegt. Die bisher qualifizierten Newcomer, sind Nordirland, Wales, Albanien, die Slowakei sowie das Ãœberraschungsteam aus Island, welches in der Qualifikation starke Länder wie die Türkei und die Niederlande hinter sich lassen konnte. In all diesen neuen EM-Ländern würde wohl schon das Bestehen der Vorrunde wie ein Titelgewinn gefeiert werden. Dabei sein ist alles – das gilt sicherlich auch für andere kleinere EM-Teilnehmer, wie Österreich, die Schweiz, Polen oder Rumänien.

Für acht Länder Europas dauert das Zittern um die EM-Teilnahme noch bis Mitte November an. Dann finden die Playoff-Partien statt, an denen die Drittplatzierten aus den Qualifikationsgruppen teilnehmen müssen, um noch ein EM-Ticket zu lösen. Nur die Türkei, die Dritter in Gruppe A wurde, konnte sich als bestplatzierter Dritter noch direkt qualifizieren. In den Playoffs kämpfen acht Mannschaften um die verbliebenen vier Startplätze für die EM 2016. Unter den Teilnehmern sind die skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Dänemark (letztere treten gegeneinander an), die Republik Irland sowie die osteuropäischen Länder Slowenien, Ungarn, Bosnien-Herzegowina und die Ukraine.
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Maskottchen Super Victor – ein fußballbegeisterter Superheld

Seit die berühmte Figur Pinocchio den Talisman der Europameisterschaft 1980 in Italien darstellte, gehört zu jeder EURO ein Maskottchen, das das Turnier und das Gastgeberland repräsentiert und dabei natürlich auch jede Menge Spielzeug und Stofftiere verkauft. Nach Slavek und Slavko, den Maskottchen der EM 2012 in Polen und der Ukraine ist es auch diesmal wieder eine menschliche Figur, die das Maskottchen der Europameisterschaft in Frankreich darstellen wird: Der kindliche Superheld Super Victor soll die Herzen der europäischen Kinder im Sturm erobern.

Super Victor - Maskottchen Euro 2016

Super Victor – Das Maskottchen der Euro 2016 in Frankreich

Im November 2014 wurde die Figur offiziell vorgestellt, zunächst allerdings noch ohne Namen: Ein Fußball spielender Junge mit braunen Haaren, strahlendem Grinsen sowie Trikot, Hose und Umhang in den französischen Nationalfarben Blau, Weiß und Rot. Außerdem trägt er, passend zum Jahr der EM, die Trikotnummer 16. In einer darauffolgenden Namens-Abstimmung im Internet entschied sich die Mehrheit klar für „Super Victor„, die Alternativ-Vorschläge „Goalix“ und „Driblou“ blieben ohne Chance. Der Name Super Victor erinnert zum einen natürlich an Superman (der ebenfalls ein rotes Cape trägt) und andere Superhelden, zum anderen steht der Name für das französische Wort „victoire„, was zu deutsch „Sieg“ bedeutet.

Laut der offiziellen Biographie des Charakters ist Super Victor ein ganz normaler fußballbegeisterter Junge aus einer französischen Kleinstadt, der jedoch eines Tages in einer Kiste einen Umhang, ein paar Fußballschuhe und den offiziellen EM-Ball fand. Seitdem kann er nicht nur fliegen, sondern auch ganz besonders gut kicken – der Ball animiert dabei alle Menschen, die er trifft, mit ihm zu spielen. Daher sieht Super Victor es als seine Mission an, mit Menschen aus der ganzen Welt Fußball zu spielen und Spaß zu haben. Ob es dem Maskottchen damit gelingen wird, der neue Lieblingssuperheld der kindlichen Zielgruppe zu werden, wird sich dann wohl anhand der Verkaufszahlen von Super Victor Merchandise zeigen.
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Beau Jeu – der offizielle Ball für das „schöne Spiel“

Für jedes EM- und WM-Turnier gibt es auch einen offiziellen Spielball, so natürlich auch bei der EURO 2016. Der offizielle Ball eines Turniers ist ein echtes Prestigeprojekt – schließlich steht er während der Spiele im Mittelpunkt des Interesses der Spieler und Millionen Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher. Der Ball für die EM 2016 wurde wie allen großen UEFA- und FIFA-Events seit 1970 von dem deutschen Hersteller Adidas entwickelt und hört auf den Namen Beau Jeu, was sich in etwa mit „Schönes Spiel“ übersetzen lässt. Bilder des Balles erschienen schon Mitte 2015, ein halbes Jahr vor der offiziellen Vorstellung des Beau Jeu, im Internet.

Von den technischen Details ist der Ball identisch mit dem Ball der WM 2014, Brazuca. Genau wie dieser besticht also auch der Adidas Beau Jeu mit seiner Genauigkeit und gut zu berechnenden Flugbahn. er besteht aus sechs „Panels“ und wiegt rund 440 Gramm. Das äußere Erscheinungsbild des Balls ist im Vergleich zum Brazuca für die EM 2016 natürlich komplett überarbeitet. Passend zu den französischen Nationalfarben spielen beim Design des Balles unterschiedliche Blau- und Rottöne eine Rolle, die Grundfarbe ist natürlich weiß. Sehr prominent sind die Zahlen 2,0,1 und 6 sowie die Buchstaben E, U, R und O platziert, woraus sich natürlich die Kombination EURO 2016 ergibt. Auch das offizielle Logo der EM findet sich natürlich auf dem Ball.

Auf den ersten Blick ist beim Beau Jeu zu erkennen, dass sich Adidas dabei ein wenig vom Stil der 1980er Jahre hat inspirieren lassen – der gewisse Retro-Look des Balls trägt auf jeden Fall zu seinem Charme bei. Ansonsten ist das äußere Erscheinungsbild des Balls weniger spektakulär als das des letzten WM-Balles – was dem Spielspaß, wenn der Beau Jeu erst einmal rollt, jedoch sicherlich keinen Abbruch tun wird.
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Dabei sein ist alles: Tickets für das Fußballfest Euro 2016

Die wichtigste Frage bezüglich der EM 2016 ist für alle Fußballfanatiker natürlich: Wie komme ich an Tickets für die Spiele? Denn vor dem Fernseher oder beim Public Viewing dabei zu sein, ist eine Sache, aber live im Stadion an den dramatischen EM-Partien hautnah dabei sein ist ein ganz besonderes, unvergessliches Erlebnis. Dass die Nachfrage nach Tickets zur EM 2016 groß ist, weiß auch die UEFA – daher ist es eine faire Geste gegenüber den Fans, dass für die Spiele verschiedene Preiskategorien zur Verfügung stehen und die Ticketpreise bei 25 Euroanfangen – so haben auch Fußballfans mit schmalerem Geldbeutel die Chance, ein oder mehrere EM-Spiele zu erleben ohne sich in Unkosten zu stürzen.

Wie auch bei anderen Events dieser Art gibt es bei der EM ein gestaffeltes System der Ticketvergabe. Ab Mai 2015 konnte man sich auf der Website der UEFA registrieren, um rechtzeitig zum Vorverkaufsbeginn bereit zu sein. Vom 10. Juni bis 10. Juli 2015 – genau ein Jahr vor dem Turnier – lief dann die Bewerbungsphase auf eine Million der insgesamt 2,5 Millionen Tickets. Anschließend wurde ausgelost und die Bewerber informiert, ob sie zu den Glücklichen gehören, die sich schon auf EM-Tickets freuen dürfen. Der Haken an der Sache: Da zu diesem Zeitpunkt noch kaum ein Team qualifiziert war, kaufte man quasi die Katze im Sack. Die heiße Phase der Vergabe der EM 2016 Tickets beginnt daher erst im Dezember, wenn man auch die begehrten Eintrittskarten für Spiele einzelner Teams erwerben kann. Von März bis April 2016 kann man dann noch auf dem offiziellen Wiederverkaufsportal der UEFA Tickets verkaufen und kaufen, im Frühjahr werden diese dann verschickt. An den Stadien in Frankreich selbst werden während der EM keine Tickets erhältlich sein.

Die Preise der Tickets für die Fußball-EM in Frankreich variieren dabei enorm. So kostet eine Eintrittskarte der günstigen Kategorie 4 für ein Vorrundenspiel oder Achtelfinale nur wie erwähnt 25 Euro, die teuerste Preiskategorie für diese Begegnungen liegt bei 145 Euro. Für das Halbfinale liegt die Spanne bereits zwischen 65 und 495 Euro. Noch tiefer in die Tasche greifen muss man für das Eröffnungsspiel Am teuersten ist jedoch selbstverständlich das Finale: Die günstigsten Tickets kosten hier immer noch humane 85 Euro, die höchste Preiskategorie schlägt jedoch mit 895 Euro zu Buche. Ein praktisches Angebot sind die sogenannten „Destination Tickets„: Dabei bucht man Tickets für zwei aufeinanderfolgende Spiele in einem Stadion. So kann man das Fußballschauen perfekt mit einem Kurzurlaub verbinden.
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Die schnellste Art der Anreise: Flüge nach Frankreich

Für alle Fußballfans aus Deutschland ist es sicherlich ein großes Glück, dass die EM 2016 in unserem Nachbarland Frankreich und damit quasi vor unserer Haustür stattfindet. Frankreich kann man natürlich auf verschiedenen Wegen erreichen, mit dem Auto, Bus oder Zug, doch die kürzeste Reisezeit hat man sicherlich mit dem Flugzeug – so bleibt einem vor Ort mehr Zeit zum Sightseeing und EM-Stimmung spüren. Flüge nach Frankreich finden von Deutschland aus täglich in großer Anzahl statt. Am besten zu erreichen ist dabei sicherlich die Metropole Paris, in dessen Großraum sich nicht nur die zwei größten Flughäfen des Landes befinden (Paris-Charles-de-Gaulle und Paris-Orly), sondern auch die zwei EM-Stadien Parc des Princes und Stade de France. Die französische Hauptstadt kann von nahezu überall in Deutschland per Direktflug erreicht werden, beispielsweise von Hamburg, Düsseldorf oder München. Die Flugzeit beträgt dabei, je nach Startpunkt, zwischen einer und zwei Stunden.

Von den im Süden Frankreichs gelegenen Spielorten verfügen ebenfalls mehrere über große, internationale Verkehrsflughäfen. Das an der Côte d’Azur gelegene Nizza ist so von Berlin oder Hamburg aus innerhalb von zwei Stunden zu erreichen. Auf dem Flugplan des Airports Frankfurt am Main stehen auch die Spielorte Toulouse und Marseille. Wer ein Spiel in Bordeaux besuchen möchte, muss von der bayerischen Landeshauptstadt München aus fliegen, denn von hier gibt es die einzige Direktverbindung aus Deutschland in die Weinmetropole im Westen Frankreichs. Für Begegnungen in Lyon oder das nahegelegene Saint-Ètienne steht der große Flughafen Lyon Saint-Exupéry als Ziel bereit. Ein Flug nach Lyon ist von Berlin, Düsseldorf oder auch München aus möglich. Da Frankreich Teil der EU ist, benötigen Sie für die Einreise keinen Reisepass, es reicht ein gültiger Personalausweis. Ein weiterer Tipp: Bemühen Sie sich möglichst schnell um eine Unterkunft in Frankreich – schließlich ist zu erwarten, dass der Andrang auf Gästezimmer während des Turniers außergewöhnlich groß ist. Da das Land jedoch eine gute touristische Infrastruktur hat, stehen in den EM-Spielorten auch viele Unterkünfte in unterschiedlichsten Preisklassen zur Verfügung.
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Weiterführende Informationen zur Euro 2016

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