München wirbt um neues Image

Seit 11 Jahren stellt München im Hinblick auf die Touristenzahlen einen neuen Rekord nach dem anderen auf. So gab es 2013 rund 13 Millionen Übernachtungen, was ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutete. Rund die Hälfte der Besucher reiste aus dem Ausland an, vor allem aus den USA, den Golfstaaten und Russland. Obwohl diese Zahlen eigentlich für Zufriedenheit bei den Verantwortlichen sorgen sollten, sorgt man sich bei den Zuständigen Behörden um das Image der Stadt. So verfüge München gerade bei ausländischen Touristen aktuell über ein „Bier- und Wiesn-Image“, abseits von Bier und Oktoberfest habe München kein wirkliches touristisches Profil. Eine von der Stadt in Auftrag gegebenen Marketinganalyse, bei der 100 Experten, 600 Übernachtungsgäste und 3.200 Personen aus für München relevanten Tourismusmärkten befragt wurden, ergab, dass München trotz der zahlreichen Museen und kulturellen Einrichtungen nicht als Kulturstadt wahrgenommen werde. Daher soll in naher Zukunft an einem Konzept gearbeitet werden, mit dem München in Zukunft nicht nur auf das Oktoberfest und die Biergärten reduziert, sondern vermehrt als Kulturstadt wahrgenommen wird.

„Freundliches“ Image bei Touristen

Dabei können die Verantwortlichen auf der Tatsache aufbauen, dass München bei Touristen aus dem In- und Ausland als „freundliche“ Stadt wahrgenommen wird. Wie in kaum einer anderen Stadt hätten Touristen in München die Möglichkeit, durch die einfache Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einen authentischen Einblick in die Lebensart seiner Bewohner zu erhalten. Kulturelle Highlights wie die Pinakotheken, das Museum Brandhorst, das Ägyptische Museum, die Bayerische Staatsoper oder das Münchner Volkstheater seien vielen Touristen im Gegensatz zum Hofbräuhaus oder dem Englischen Garten jedoch erst gar kein Begriff. Mit einer groß angelegten Image-Offensive soll sich diese Tatsache in Zukunft ändern und das touristische Profil der Stadt breiter angelegt werden. Maßgeblich dazu beitragen soll ein neues Marketingkonzept, das am heutigen Mittwoch ausgerechnet in der Trinkstube des Münchner Rathauses vorgestellt wurde.

Stadt und Privatwirtschaft entwickeln gemeinsames Konzept

Dabei wirbt München schon seit einer Weile in mehreren deutschen Städten mit dem Slogan „Zeit für München. Zeit für Kultur“. Die neue Imagekampagne wurde von der Stadt München in Zusammenarbeit mit der Tourismusinitiative TIM entwickelt, der 177 Mitglieder aus der Münchner Privatwirtschaft angehören. Finanziert wird die Kampagne aus einem Tourismusfonds, in den sowohl die Stadt als auch die „TIM“ jeweils 500.000 Euro einbezahlt haben. Das Konzept trägt den vorläufigen Titel „Genusskultur und Kulturgenuss“. Auf dieser Basis sollen in naher Zukunft ein durchgängiges Marketingkonzept mit einem neuen Markenkern, neuen Tourismusangeboten, einem überarbeiteten Internetauftritt und einem neuen Werbeslogan entwickelt werden. Das Urteil, ob sich die Investitionen gelohnt haben, will man nach 10 bis 15 Jahren fällen. Erst dann sei erkennbar, ob der Imagewandel in den Köpfen der Menschen auch angekommen sei. Angesichts der guten Rahmenbedingungen scheint ein Erfolg des Konzepts nicht allzu unrealistisch.

 
 

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