Feiertage

Human Righty Day (Tag der Menschenrechte)

Der 21. März – Der Tag der Menschenrechte in Südafrika

Nachdem der Pan Africanist Congress (PAC) zu gewaltfreien Demonstrationen in Sharpeville und der Umgebung Johannesburgs für den 21. März aufgerufen hatte, versammelten sich mehrere tausend Menschen in Sharpeville. Der Plan war es, durch zivilen Ungehorsam, wie ihn Mahatma Ghandi bereits demonstriert hatte, und ohne Pass der öffentlichen Versammlung beizuwohnen. Die Polizei wäre durch das Passgesetz des Apartheidsystems gezwungen, die Demonstranten festzunehmen, so die Prognose.
In diesem Sinne zog die Menschenmenge zum Polizeirevier. Dieses wurde bei Ankunft der Menschen mit weiteren Polizeibeamten (die Rede ist von 300 Beamten) besetzt. Weitegehend friedlich war der Ablauf, ausgenommen einzelne Steinschläge in Richtung des Polizeireviers. Den Wendepunkt des Tages machte der Schießbefehl eines Polizeibeamten aus, durch den die Polizei mit Maschinenpistolen (!) auf die Menge begann zu schießen. Zu Tode kamen 69 Menschen, Männer wie Frauen und Kinder. Viele weitere Menschen wurden verletzt und verhaftet.
Das seitdem sogenannte Sharpeville-Masaker löste großes Entsetzen aus. Streiks und Unruhen waren die Folgen. Am 30. März rief die Regierung den Ausnahmezustand aus und am 8. April wurden der African National Congress (ANC) und der PAC per legis als illegal deklariert.
Auch international war die Empörung enorm, der UN-Weltsicherheitsrat verlangte selbst das Abschaffen der Apartheid. Die Antwort der südafrikanischen Regierung war die Gründiung der Republik Südafrika und der Austritt aus dem Commonwealth.

Seit 1966 ist der 21. März zudem der „Internationale Tag gegen Rassismus“.
Im Jahre 1995 unterzeichnete Nelson Mandela die neue südafrikanische Verfassung.


Freedom Day (Tag der Freiheit)

Der 27. April – Der Tag der Freiheit in Südafrika

Dieser Nationalfeiertag gedenkt der ersten freien Wahlen nach dem Apartheidsystems im Jahre 1994. Drei Tage lang konnte die südafrikanische Bevölkerung Wahllokale besuchen und ihre Stimmen abgeben.

Der ANC unter Nelson Mandela erlangte keine Zweidrittelmehrheit, sodass die Regierung durch eine Koalition mit der Nationalen Partei und der Inkatha Freedom Party aufgestellt wurde.


Youth Day (Tag der Jugend)

Der 16. Juni – Der Tag der Jugend in Südafrika

Am 16. Juni 1976 formierte sich unter der Führung des Schülers Tsietsi Mashinini ein Demostrationszug gegen die geplante Einführung der Sprache Afrikaans als verbindliche Unterrichtssprache.
Stimmen wurden laut, dass die Benachteiligung der schwarzen Schüler enorm würde durch die Einführung des Afrikaans, zudem seit einigen Jahren schon der Bantu Education Act heftig kritisiert worden war zu diesem Zeitpunkt. Die Stimmung war daher geladen und es heißt, um die 15 000 Menschen versammelten sich in Soweto am 16. Juni. Die Polizei ging rigoros gegen die Demonstranten vor: Die offizielle Zahl der Todesopfer sagt 575, wobei man von mehr ausgeht. Kinder und Jugendliche wurden verhalftet und selbst Foltermethoden angewandt.
Die Unruhen überlebten den Tag und hielten bis 1978 an.


National Women’s Day (Nationaler Frauentag)

Der 9. August – Der Nationale Frauentag in Südafrika

Am 9. August 1956 fand ein Protestmarsch unter der Führung von Lilian Ngoyi, Helen Joseph, Rahima Moosa und Sophia Williams-De Bruyn statt. Das Lied „Wathint’ abafazi, wathint’ imbokodo! Uzokufa!“, auf isiZulu „Du hast die Frauen angetastet, Du hast einen Felsen geschlagen! Du wirst sterben!“ sangen 20 000 Frauen, während sie zum Union Buildings in Pretoria, dem Regierungssitz, zogen. Der Protestmarsch, bei dem die Frauen eine halbe Stunde stumm vor dem Gebäude verharrten, bezog sich auf die sogenannten Pass Laws: Der Urban Area Act wurde umgeändert und verpflichtete jeden schwarzen Afrikaner seinen Pass jederzeit mit sich zu tragen.
Das Lied steht heute unter dem Motto „You strike a woman, you strike a rock“ für die Widerstandsfähigkeit der südafrikanischen Frauen.


Heritage Day (Tag des Kulturerbes)

Der 24. September – Der Tag des Kulturerbes in Südafrika

Südafrika ist gemeinhin als die Regenboigennation bekannt. Elf Amtsspachen und unterschiedlichste kulturelle Einflüsse machen das Land kulturell so reich. Um die eigene Herkunft zu erinnern wird der Heritage Day gefeiert. Hierbei gehen Schulkinder nicht in ihrer Schuluniform, sondern in ihrer traditionallen Tracht zur Schule. Auch Erwachsene, gerade auch Frauen, gedenken ihrer Tradition durch die typischen Gesichtsmalereien und Kleidung.


Day of Reconciliation (Versöhnungstag)

Der 16. Dezember – Der Versöhnungstag in Südafrika

Dieser Feiertag ist der Versöhnung und der nationalen Einheit gewidment. Die Wechselreiche und tragische Geschichte des Landes forderte viele Opfer.
Am 16. Dezember 1838 errungen die Buren auf ihrem Marsch am Blood River einen Sieg über die Zulu. Ursprünglich war der Feiertag diesem Ereignis gewidmet und nannte sich Day of the Vow – Tag des Eides.